Martin Rost
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1 Wir reden von dem Netz, das zum Sammelausdruck aller Netze in der Weltgesellschaft geworden ist. Das Netz äist ein Meta-Netzwerk“, dessen Verbindungen über Gateways laufen. Vgl. Faßler, M./Halbach, W.R., CyberModerne: Digitale Ferne und die Renaissance der Nahwelt, in: dies. (Hrsg.), Cyberspace, Gemeinschaften, Virtuelle Kolonien, Öffentlichkeiten, München 1994, S.21-93, S.33ff. et passim. 2 Ich bedanke mich bei meiner Neubrandenburger Arbeitsgruppe äSystemtheorie“, die sich so anregungsreich mit dem Thema auseinandergesetzt hat, daß ich die Trivialitätsvermutung aufgab, die mich angesichts so vieler raunender Beschwörungen befallen hatte. Insbesondere die Studentin Evelyn Theil hatte im Blick auf die gesellschaftlichen Implikationen entscheidende Intuitionen. Siehe zum Theoriehintergrund obligatorisch Luhmann, N., Soziale Systeme, Grundriß einer allgemeinen Theorie, Frankfurt a.M. 1984. Im übrigen schließen wir lose an Versuche an, eine Soziologie des Internets zu begründen. Siehe etwa Gräf, L./Krajewski, M. (Hrsg.), Zur Soziologie des Internet, Frankfurt a.M. 1997. 3 Die operative Unterscheidung Desselben in Demselben, eben das ist Differenzierung. 4 Die übliche Formulierung ist: Man stellt etwas (einen Text) ins Internet. 5 Darauf komme ich zurück. 6 Das Wort ´Durchstechen´ ist ja auch nicht frei von seltsamer Zweideutigkeit, wenn man an das Wort ´Durchstecherei´ denkt. Aber ich halte fest, daß ich im Augenblick nicht kulturkritisch gesonnen bin - trotz der operativen Dekonstruktion, die sich einschleicht. 7 Siehe zur theoretischen Ausgangskonstellation Heider, F., Ding und Medium, in: Symposion. Philosophische Zeitschrift für Forschung und Aussprache 1, 1926, S.109-157. Vgl. zu Anwendungen Luhmann, N., Das Kind als Medium der Erziehung, in: Zeitschrift für Pädagogik, Jg.37, H.1, 1991, S.19-40; ders., Das Medium der Kunst, in: Delfin 4, 1986, S.6-15. Vgl. auch Fuchs, P., Der Mensch - das Medium der Gesellschaft?, in ders./Göbel, A. (Hrsg.), Der Mensch - Das Medium der Gesellschaft, Frankfurt a.M. 1994, S.15-39. 8 Das ist übrigens auch eines der zentralen Theorieprobleme Freuds gewesen, das ihn schließlich in eine Art widerwillig ertragene Topologie trieb. Vgl. dazu Fuchs, P., Die Herrschaft der Verlautbarung und die Erreichbarkeit des Bewußtseins, Studien zum Unbewußten in Psychoanalyse und Systemtheorie, Ms. Groß Wesenberg 1997 (Druck Frankfurt a.M. 1998). 9 Parasit im Sinne von Serres, M., Der Parasit, Frankfurt a.M. 1981. Seltsames Parasitentum insofern, als das System startet mit dem, was später an ihm parasitiert. 10 Siehe dazu das Kapitel zur äKommunikationsmaschine“ in: Fuchs, P., Die Umschrift, zwei kommunikationstheoretische Studien: äJapanische Kommunikation“ und äAutismus“, Frankfurt a.M. 1995. Wegen dieser Zeitstruktur ist die im Blick auf Autopoiesis isomorphe Zeit der Musik interessant. Vgl. Fuchs, P., Vom Zeitzauber der Musik, Eine Diskussionsanregung, in: Baecker, D. et al. (Hrsg.), Theorie als Passion, Frankfurt 1987, S.214-237; ders., Die soziale Funktion der Musik, in: Lipp, W. (Hrsg.), Gesellschaft und Musik, Wege zur Musiksoziologie, in: Sociologia Internationalis, Beiheft 1, 1992, S.67-86; ders., Musik und Systemtheorie - Ein Problemaufriß, in: Tobias Richtsteig, Uwe Hager, Nina Polaschegg (Hrsg.), Diskurse zur gegenwärtigen Musikkultur, Regensburg 1996, S.49-55 11 Ich komme darauf zurück. 12 Siehe zum Kommunikationsbegriff, mit dem so formuliert werden kann Luhmann 1984; Fuchs, P., Moderne Kommunikation, Zur Theorie des operativen Displacements, Frankfurt 1993. Zum Verstehen insbesondere Luhmann, N., Systeme verstehen Systeme, in: ders./Schorr, K.E. (Hrsg.), Zwischen Intransparenz und Verstehen, Fragen an die Pädagogik, Frankfurt a.M. 1986, S.72-117. Vgl. als gründliche Ausarbeitung Schneider, W.L., Objektives Verstehen, Rekonstruktion eines Paradigmas: Gadamer, Popper, Toulmin, Luhmann, Opladen 1991. 13 Wir verwenden eine Formulierung, die in sich selbst auf Saussure, F., Cours de linguistique générale, Paris 1982, verweist. Es geht um eine Struktur, die ganz ähnlich gebaut ist wie das System der Sprache. 14 Oder anders gesagt: Wohin ein link führt, da ist auch das System. 15 Es ist dieselbe listige Freiheit, die sich findet in dem Versuch, das System Soziale Hilfe als ein primäres Sekundärsystem zu begreifen. Vgl. Fuchs, P./Schneider, D., Das Hauptmann-von-Köpenick-Syndrom, Überlegungen zur Zukunft funktionaler Differenzierung, in: Soziale Systeme, H.2, 1995, S.203-224. Diese kleine Studie steht im gleichen gesellschaftstheoretischen Kontext wie diese hier. 16 Vgl. in Auswahl zu dieser Form der Gesellschaft Luhmann, N., Das Recht der Gesellschaft, Frankfurt a.M. 1993; ders., Die Wirtschaft der Gesellschaft, Frankfurt a.M. 1988; ders., Die Wissenschaft der Gesellschaft, Frankfurt a.M. 1990. Siehe ferner Mayntz, R., Funktionelle Teilsysteme in der Theorie sozialer Differenzierung, in: dies. et al., Differenzierung und Verselbstständigung: Zur Entwicklung gesellschaftlicher Teilsysteme, New York - Frankfurt a.M. 1988, S.11-44. Als Einführung vgl. das heitere Dramolett Fuchs, P., Niklas Luhmann - beobachtet, Eine Einführung in die Systemtheorie. Opladen 1992; weniger heiter, aber sehr sauber: Kneer, G./Nassehi, A., Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme, Eine Einführung, München 1993. 17 Vgl. umfangreicher Fuchs, P., Die Erreichbarkeit der Gesellschaft, Zur Konstruktion und Imagination gesellschaftlicher Einheit, Frankfurt a.M.1992. 18 Vgl. Luhmann, N., Die Realität der Massenmedien, Opladen 1996. 19 Zur hier einschlägigen Differenz von Problemen für die Gesellschaft/Problemen für die Menschheit siehe Fuchs, P., Das seltsame Problem der Weltgesellschaft, Eine Neubrandenburger Vorlesung, Opladen 1997 (im Druck). 20 Siehe zu diesen Begriffen und ihrer Einsatzmöglichkeit in einer Entwicklungstheorie Fuchs, Ms. 1997. 21 Siehe dazu den Aufsatz über Psychoanalyse in Luhmann, N./Fuchs, P., Reden und Schweigen, Frankfurt a.M. 1989. Vgl. umfangreicher dazu Fuchs, Ms.1997. 22 Dafür gibt es gute Gründe. Vgl. Wehner, J., Interaktive Medien - Ende der Massenkommunikation?, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg.26, H.2, April 1997, S.96-114. 23 Siehe zu dieser Et-cetera-These Stichweh, R., Zur Theorie der Weltgesellschaft, in: Soziale Systeme, Zeitschrift für soziologische Theorie, H1., 1995, S.29-45, S.36. 24 Vgl. zu dieser Begrifflichkeit Fuchs, P., Adressabilität als Grundbegriff der soziologischen Systemtheorie, in: Soziale Systeme, Zeitschrift für soziologische Theorie, Jg. 1997 (im Druck). 25 Vgl. insbesondere Luhmann 1984, S.229ff. Mit dem Moment der Materialisierung haben es meinen Erachtens die Beiträge in Gumbrecht, H.U./Pfeiffer, K.L. (Hrsg.), Materialität der Kommunikation, Frankfurt a.M. 1988, zu tun. 26 Vgl. Fuchs, P., Die archaische Second-Order Society, Paralipomena zur Konstruktion der Grenze der Gesellschaft, in: Soziale Systeme, Jg.2, 1996, H.1, S.113-130. 27 Vgl. Fuchs, P., Weder Herd noch Heimstatt - Weder Fall noch Nichtfall - Doppelte Differenzierung im Mittelalter und in der Moderne, Ms. Groß Wesenberg 1997. 28 Siehe zum Schema Inklusion/Exklusion, daß dieser Formulierung zugrundeliegt, Luhmann, N., Inklusion und Exklusion, in: Berding, H. (Hrsg.), Nationales Bewußtsein und kollektive Identität, Studien zur Entwicklung des kollektiven Bewußtseins der Neuzeit 2, Frankfurt a.M. 1994, S.15-45; Stichweh, R., Inklusion in Funktionssysteme der modernen Gesellschaft, in: Mayntz, R. et al., Differenzierung und Verselbstständigung: Zur Entwicklung gesellschaftlicher Teilsysteme, New York - Frankfurt a.M. 1988, S.261-293; Fuchs, P./Buhrow, D./Krüger, M., Die Widerständigkeit der Behinderten. Zu Problemen der Inklusion/Exklusion von Behinderten in der ehemaligen DDR, in Fuchs, P./Göbel, A. (Hrsg.), Der Mensch - Das Medium der Gesellschaft, Frankfurt a.M. 1994, S.239-263; Fuchs/Schneider 1995. 29 Auch darin kopiert sie, auch wenn dies schwer zu fassen ist, die Gesellschaft. 30 Der Benutzer kann sein Zugriffssystem, seinen Computer dazu veranlassen, die Folge zu speichern, aber diese Folge (die Reihe der angesteuerten Dokumente) ist keine Struktur des Internet. 31 Außer, um es noch einmal festzuhalten, indem er schreibt, indem er ein Dokument in das Register hängt, aber dieses Einhängen ist nicht die Autopoiesis des Systems. 32 Siehe zu dieser Metapher, die das Nomadische zurückbindet an die griechische Ausgangsbedeutung von nomos (im Sinne eines besetzten, aber nicht aufgeteilten Landes), Deleuze, G., Differenz und Wiederholung, München 1992, S.60 und auf dieser Seite Anmerkung 7. 33 Vgl. Kritisch dazu Wehner 1997, a.a.O., S.96f. et passim mit weiteren Belegen. 34 Ich verweise noch einmal auf Wehner 1997, der dem Grunde nach diese Plausibilisierung im Abschnitt 4. seines Aufsatzes geleistet hat. Ich folge im wesentlichen dem Gang seiner Argumentation und den Pfaden seiner Rezeptionsstrategie. 35 Esposito, E., Der Computer als Medium und Maschine, in: Zeitschrift für Soziologie 22, Jg. 1993, S.338-354. 36 Wehner 1997, a.a.O., S.107 (im Original kursiv). 37 Rötzer, zit. nach Wehner 1997, S.108. |
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